Verlieben oder Verzetteln? Die Herausforderung mit vielen Interessen

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Viele Interessen

Verlieben oder Verzetteln?

Die Herausforderung mit vielen Interessen

Wer viele Hobbys und Interessen hat, hat es nicht leicht:

  1. Man hat zu wenig Zeit. Wahrscheinlich reicht das Leben gar nicht, all diese interessanten Dinge auszuprobieren, zu lernen oder zu erfahren.
  2. Alle erklären einem, dass man sich langsam festlegen sollte oder zumindest sich nur auf ein paar Dinge konzentrieren sollte. Sonst wird man es nie zu etwas bringen.
  3. Zeitschriften und Experten warnen vor Burnout und Überlastung. Sollte man darauf nicht auch mal hören?

Ist das alles berechtigt? Muss man sich einfach mal von bestimmten Ideen trennen?

Schauen wir uns die Punkte mal einzeln an. Und zwar in umgekehrter Reihenfolge.

Die Sache mit dem Burnout

Burnout entsteht dadurch, dass uns bestimmte Situationen Stress machen. Dieser Stress ist für jeden Menschen etwas ganz individuelles. Es liegt darin, wie wir diese Situation bewerten und welche Erfahrungen wir damit schon gemacht haben. Ein Beispiel ist hier der Umgang mit Spinnen: Für den einen ist es einfach nur ein Tier, für den anderen eine handfeste Bedrohung.

Das gleiche gilt für alle anderen Situationen. Wir können uns gut mit einer Situation fühlen oder Stress bekommen (und natürlich darf sie auch ganz neutral für uns sein).

Ein guter Indikator ist dabei, ob uns die Situation Energie raubt oder ob sie uns Energie schenkt. Viele Herausforderungen können belasten und zu viel sein oder beflügeln und motivieren und damit genau richtig sein. Das kannst nur Du entscheiden und kein anderer.

Sein Ding finden und es zu etwas bringen

In der Vergangenheit war es wichtig, sein Spezialgebiet und seinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Auch die heutige Selbsthilfeliteratur versucht nach wie vor uns zu helfen, unsere Berufung zu finden. Was ist aber, wenn es keine eindeutige Berufung gibt? Ist das in der heutigen Gesellschaft überhaupt nötig?

Wenn Du immer wieder auf die Suche nach dem Sinn Deines  Lebens gehst, ist das ein Indiz, dass es für Dich wahrscheinlich mehr als nur ein Thema im Leben gibt. Es kann sehr quälend sein, sich immer wieder in Frage zu stellen und bei anderen zu sehen, dass die anscheinend ihr Ding gefunden haben.

Die heutige Gesellschaft und die heutige Zeit bieten viele Möglichkeiten, auch das Berufsleben flexibel zu gestalten. Es gibt Optionen virtuell, in Teilzeit oder selbständig zu arbeiten oder alles zu mischen.

Befrei Dich sich von diesem Zwang, finde Deinen Weg, Deine Leidenschaften zu leben und werde zufriedener mit Deinem Lebensentwurf.

Foto: Droemer

Eine spannende Idee zu neuen Arbeitsmodellen liefert das Buch “Der entstörte Mensch” von Petra Bock. Wir sind noch nicht ganz da, aber die Entwicklung könnte in solche Richtungen gehen.

Erschienen im Dromer-Verlag.

Es ist nicht genug Zeit

Das ist in der Tat die größte Herausforderung. Am liebsten möchte man alles gleichzeitig machen, weil alles spannend ist. Das Problem ist, sich zu entscheiden, womit man anfängt. Leider führt das oft dazu, dass man dann gar nichts macht.

Experimentiere mit verschiedenen Strategien rum: Konzentrier Dich temporär auf eine Auswahl von Projekten, arbeite zyklisch daran (wochen-, monats- oder vierteljährlich) oder wähle Uhrzeiten oder Tage für bestimmte Projekte. Setze Dir kleine Meilensteine für die Projekte, die aktuell sind. Dadurch werden die erste Schritte greifbarer.

Und es ist auch in Ordnung, dass Dinge nicht mehr interessant sind, wenn Du sie durchdrungen hast. Hak sie (eventuell erst vorläufig) ab und nutze die Energie für andere Themen. Es hilft auch, für sich selbst zu definieren, wann ein Projekt als beendet gilt (nach Deinen Maßstäben, nicht nach denen der anderen).

Verlieben oder verzetteln? Meine Meinung dazu: Verliebe Dich in die Ziele und Projekte, für die Du Energie hast und die Dir Energie geben. Dann kannst Du Dich nicht verzetteln.

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