Der passende Job im passenden Umfeld

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Der passende Job im passenden Umfeld - so gehts!

Wenn wir an unsere berufliche Zukunft denken, lassen wir uns oft von anderen inspirieren. Wir sehen, was andere geschafft haben, welche Verantwortung sie haben, wieviel Geld sie bekommen oder welchen Status sie haben. Ist das aber immer passend für uns?

Manchmal haben wir schon selbst aus so einem Anreiz von außen den Job gewechselt, um manchmal nach einem Tag oder einem halben Jahr festzustellen, dass es das irgendwie nicht wahr. Aber warum? Weil es eben nicht zu uns gepasst hat. Und nicht etwa, weil wir es nicht konnten, sondern weil irgend etwas nicht stimmig war.

Wo stehe ich?

Zuerst ist es wichtig zu wissen, wo man steht – die berühmte IST-Aufnahme.

Zuerst schaut man sich an, was man kann. Die Fähigkeiten und Erfahrungen sind ein erster Baustein, um der passenden (Lebens-)Aufgabe näher zu kommen. Gut ist, wenn man nicht nur schaut, was man gut kann, sondern auch was man gerne macht.

Um wirklich erfolgreich zu sein, muss man tiefer blicken. Manche Dinge haben einen Einfluss, den man zunächst nicht so erwarten würde.

Nachdem Du Dir Deine Fähigkeiten und Erfahrungen (übrigens nicht nur die beruflichen bitte!) bewusst gemacht hast (und am besten irgendwo schriftlich zusammengestellt haben), geh mal in Ruhe Situationen durch, in denen Du Dich wohl gefühlt hast, gut mit Projekten vorangekommen bist (egal ob im Job oder in der Freizeit) und schau, wie diese Situationen waren. Hattest Du allein oder mit jemandem zusammen oder im Team gearbeitet? War es sehr stressig oder war es sehr ruhig? Was hat Dich motiviert? Die Sache an sich oder andere Element wie positives Feedback und Anerkennung, eine Belohnung oder Aktivitäten, die Du dabei ausgeführt haben? Spielt es eine Rolle ob Du etwas für Deine Familie oder Deine Freunde tust oder für Deinen Job? Magst Du es, allein zu sein oder viele Menschen um Dich herum zu haben? Brauchst Du Struktur oder liebst Du die Flexibilität? Was sind Deine Werte, wonach handelst Du, wofür stehst Du ein? Entscheidest Du gern und übernimmst gerne Verantwortung oder ist es genau umgekehrt: arbeitest Du gerne Aufgaben ab, aber freust Dich, dass jemand anderes die Verantwortung trägt? Ist Dir Macht, Status oder Geld wichtig (, was völlig legitim ist) oder sind für Dich alle gleich und Geld und Status nicht wichtig?

In welchen Situationen hast Du gemerkt, dass Deine Werte ignoriert oder überfahren wurden? Auch daran kann man gut merken, was man für ein Umfeld für sich braucht, um sein Potential voll zu entfalten.

Wir brauchen für verschiedene Aufgaben Menschen mit unterschiedlichen Ausprägungen, daher sind diese Vorlieben nicht bewertbar.

Diese Faktoren spielen eine beinahe wichtigere Rolle, denn Fähigkeiten kannst Du dazu lernen, aber diese anderen Elemente sind relativ konstant.

Mit dieser Sammlung bist Du nun bereit zu überlegen, wo Du Dsich hinentwickeln möchtest.

Wo gehe ich hin?

Vielleicht hast Du beim Sammeln der Punkte schon gemerkt, welche Art der beruflichen Entwicklung zu Dir passen könnte:

  • das kleine Strategiebüro mit zwei Kollegen, die neue Wege als Stabsstelle für das Unternehmen austüfteln;
  • Spezialisierung in praktischen Arbeiten, weil das für Dich befriedigend ist wie zum Beispiel ein Meistertitel oder die Bedienung bestimmter Maschinen;
  • Du beginnst, als Freelancer für Dein Unternehmen zu arbeiten, weil Du merkst, dass Dir Freiheit und Unabhängigkeit wichtig sind oder Du Zeit für Freunde und Familie willst;
  • Du merkst, dass die Aufgabe zwar interessant ist, aber die Aussicht auf ein Großraumbüro nicht, weil Du genau weißt, dass Dir das Energie raubt.

Vielleicht merkst Du auch, dass Du bestimmte Vorstellungen habst, die sich aus bestimmten persönlichen Gründen jetzt nicht realisieren lassen. Schätze ab, wie lange Du benötigen wirst und nutze die aktuelle Situation, um Dich in diese Richtung zu verändern. Ein Beispiel: Du brauchst Freiheit, habst aber gerade ein Haus gekauft oder ein Kind bekommen, so dass Du nicht auf eine zuverlässige Einkommensquelle verzichten wollst. Was bräuchtest Du, um zu mehr Freiheit zu kommen? Planst Du eine Selbständigkeit? Was wäre dafür notwendig, um relativ abgesichert in diese Phase zu starten? Oder könnte eine Veränderung Deiner Arbeit, Deiner Aufgaben dazu beitragen, dass Du Dich autonomer fühlen? Könnten ein oder zwei Tage Home Office etwas  verändern, wenn dies eine Option für Deinen Job ist? Oder was müsstest Du verändern, um Homeoffice möglich zu kommen?

Denk auch mittel- bis langfristig nach. Wo siehst Du Dich in drei, fünf oder zehn Jahren? Was ganz konkret möchtest Du erreichen? Je detaillierter Du Deine Arbeits- und Lebenssituation (ja, beides!) beschreiben kannst, desto klarer wird Dein Weg dorthin. Möchtest Du eine Erfindung machen, ein kleines Team führen, selbständig arbeiten oder einfach weniger (wieviel?) arbeiten? Wie würdest Du Dich damit fühlen, wie könnte ein Tagesablauf inklusive Privatleben aussehen? Fühlt sich dieser Tagesablauf richtig gut an oder ist er irgendwie zäh oder anstrengend? Bewerte auf einer Skala von 1 (furchtbar) bis 10 (perfekt) diesen Tagesablauf einfach aus Deiner Stimmungslage heraus. Wenn Du nicht mindestens bei einer 7 bist, solltest Du nachforschen, woran es liegt und dies in Deiner Vision verändern.

Nächste Schritte

Nachdem Du eine Idee von Deinem Weg gefunden hast und vielleicht auch schon Joboptionen entdeckt hast, prüf diese Optionen mit den folgenden vier Frage ab:

  1. Kann ich meine eigenen Stärken dort einsetzen?
  2. Erscheinen mir die Aufgaben sinnvoll und stimmen die Werte mit meinen eigenen in den wichtigsten Punkten überein?
  3. Tragen die Menschen dort die gleiche Kleidung und lachen sie über die gleichen Dinge wie ich?
  4. Bietet mir der Job neue Möglichkeiten zur eigenen Weiterentwicklung, öffnet mir der Job neue Türen zu Menschen und Netzwerken?

Aus meiner Perspektive sind das hilfreiche Schritte, um den passenden Job und das passende Umfeld zu finden. Übrigens: Das gilt auch für Beziehungen und Partnerschaften.

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